Akademie Achtsame Kommunikation
 

Es schreibt Christian Hinrichsen, Inhaber der Akademie Achtsame Kommunikation


Verstehen heißt nicht gleich

"Einverstanden sein"


Wenn Sie für ein Verhalten kein mitfühlendes

Verständnis aufbringen, erforschen Sie die dahinter

liegenden  Bedürfnisse, Ziele und Absichten.
Marshall B. Rosenberg


Mitfühlendes Verständnis?

Wenn sich jemand so verhält?

Wie soll denn das gehen?

Und warum überhaupt?


Mitfühlendes Verständnis, wenn ich verstehe, warum jemand zum Beispiel gestohlen hat, weil er Hunger hatte ... dafür haben noch viele Menschen Verständnis, oder?


Da sind wir mit unseren Bewertungen oft noch auf gleicher Linie. Und viele Menschen sind sich darüber eins, dass wenn jemand da kein Verständnis hat, dann ist das "falsch".


Ich habe so früher selbstverständlich so gedacht, denn ich wähnte mit auf der guten Seite. Wie ist das bei Dir?


Spannend an der Achtsamen Kommunikation ist für mich, dass es dabei nicht um das Verständnis auf der Sachebene geht.

Wenn jemand gute mir einleuchtende Gründe hat, warum er/sie sich so verhält, das ist besonders einfach.

Spannend wird es, wenn Menschen diese Gründe in meinem logischen Verständnis nicht mehr hat.


Bei der Empathie (mitfühlendes Verständnis) gehen wir weg von der "Ratio". Uns interessieren die Ziele/Absichten/Werte/Bedürfnisse, die ein Mensch hat, wenn er sich auf eine Art verhält, die ich z.B. echt unmöglich finde ... die in meinem Denken mir überhaupt nicht entspricht. Ich finde es z.B. echt uncool, wenn Menschen Ihren Plastikmüll in der Landschaft liegen lassen.


Ja laut Rosenberg ist es jetzt meine Entwicklungschance mich damit auseinander zu setzten:

  • Wie könnte sich mein Gegenüber fühlen?
  • Und was könnten seine Ziele/Absichten/Werte/Bedürfnisse sein, wenn er sich so verhält?


Das sind die Fragen, denen ich mich jetzt stelle.


Ich hatte letztens eine Begegnung mit einem Menschen, der für mein Hören eine faschistisch/fanatische Meinung vertrat.

Früher wäre ich aggressiv geworden und vermutlich ausgerastet. Zu sehr bin ich mit diesem Thema familiär geprägt - Opa mütterlicher Seits in der Waffen SS ... Opa väterlicher Seits Halbjude und im Nazi-Deutschland ständig bemüht nicht als solcher erkannt zu werden ...


Das war eine echte Herausforderung für mich die Gefühle und Bedürfnisse hinter seinen Aussagen zu suchen.

  • Ich denke seine starke Erregung beim Gespräch könnte gewesen sein, weil ihm Weltfrieden und Gerechtigkeit sehr wichtig sind.
  • Und es könnte sein, dass ihm sehr wichtig ist einen sinnvollen Beitrag mit seinem Leben zu leisten.

Ups, ertappt! Darum geht es mir in meinem Engagement auch!


Hmmm ... seine Strategien ... so wie ich sie gehört habe ..., sind weit von dem entfernt was ich damit verbinde ... und gleichzeitig kann ich mit diesen Gefühlen und Bedürfnissen mich sehr gut verbinden.


Empathie - mitfühlendes Verständnis - heißt nicht einverstanden zu sein mit dem was andere tun ... mitfühlendes Verständnis heißt auch dem anderen auf Augenhöhe begegnen, gerade wenn er weit weg von den eigenen Meinungen ist. Und selbstverständlich kann das auch heißen in aller Deutlichkeit von den Unterschieden zu sprechen, in dem ich die Gemeinsamkeiten und das Verständnis auf der Gefühls- und Bedürfnisebene unterstreiche und gleichzeitig mich auf der Meinungsebene abgrenze.


Das kann in etwa so ausschauen:
"Ich kann sehen, das Du sehr engagiert und überzeugt bist von dem, was Ihr über den jüdischen Glauben denkt. Ich denke es geht Dir um einen echten Beitrag für eine lebenswerte Welt. Ist dem so?


Und da gehe ich mit Dir auch zu 100 % konform. Auch ich möchte ein Beitrag sein für eine lebenswerte Welt.


Gleichzeitig, ich höre z.B., dass Du an Gut und Böse glaubst und davon überzeugt bist, dass der Jüdische Glaube böse ist. Ich bin da sehr erschüttert. Mir ist total wichtig, dass wir Menschen immer zuerst bei uns selber schauen.

Und ich bin davon überzeugt, dass es kein "Böse" gibt und dass solche Gedanken ein wertvoller Hinweis für mich selber sind, meine Schattenanteile näher anzuschauen, um diese zu integrieren."


Wie siehst Du das?

Ich freue mich über Deine Gedanken, Einsichten und Meinungen.


Mit herzlichem Gruß,

Christian

vom Team Akademie Achtsame Kommunikation




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